Mit SILENCE:DEATH beschreitet Karsten Pietz, den viele durch seine Dark-Rock-Band HAMMERSCHLAG kennen, völlig andere Wege. Er hat das dunkelromantische Solo-Projekt SILENCE: DEATH bereit im Jahr 2009 gegründet, um seine andere Seite zu zeigen, die düster, melancholisch, elektronisch und betörend ist. Das Unterground-Projekt setzt auf tiefgründige Texte, dunkelromantische Atmosphären und menschlische Emotionen. Ängste, Sehnsüchte, Hoffnungen, Trauer, Schmerz und Hass stehen dabei im Mittelpunkt und treffen dabei stets den Nerv der Zeit. Lieder, die das Herz berühren. Mal melodischer, mal elektronischer. Nach einer Pause meldet sich Herr Pietz mit der neuen Single "My Dark Queen" zurück. Das war natürlich ein guter Grund, um ihm einige Fragen zu stellen...
J.D.W.E.: Hallo Karsten, es freut mich sehr, dass ich dir einige Fragen stellen darf. Aber legen wir doch ganz gemütlich los. Wie war dein Tag bis jetzt?
Karsten Pietz: Hallo Manuela, vielen Dank! Ach bisher ist der Tag sehr abwechslungsreich gewesen.
J.D.W.E.: Karsten, dich kennt man ja als Mitglied der Formation HAMMERSCHLAG. Mit SILENCE: DEATH beschreitest du völlig andere Wege. Kannst du mir etwas darüber erzählen, wie das Projekt entstanden ist?
Karsten Pietz:z: Nun ja, SILENCE: DEATH gibt es schon seit 2009. Es zeigt meine elektronische Seite und behandelt eher die gefühlvolle Seite des Seins... Es war eigentlich immer mit ein oder zwei Sängerinnen geplant. Mit den Jahren entstanden dadurch so manche Zusammenarbeiten.
J.D.W.E.: SILENCE: DEATH ist also auch zu Beginn des Projekts kein offizielles Duo gewesen?
Karsten Piez: No, SILENCE: DEATH ist anfangs auch ein Solo Projekt gewesen. Die Mädels haben mich hier und da mit unterstützt. Miss StoneHAGEL war zum Beispiel seit jeher immer mal als Texterin mit dabei, sie hat nun ihre Erfüllung in der Pflege gefunden. Das gönne ich ihr.
J.D.W.E.: Warum findest du den Bandnamen SILENCE: DEATH gerade richtig? Und wie bist du darauf gekommen?
Karsten Pietz: Im Grunde bedeutet der Name für mich Stillstand, denn Stille im Leben oder im Wirken bedeutet den Untergang oder den seelischen Tod für einen Selbst.
J.D.W.E.: Mir gefällt die neue Single "My dark Queen" sehr gut. Wie ist das Lied entstanden?
Karsten Pietz: "My dark Queen" ist ein Lied über die Sehnsucht zu einen Menschen, den man sehr mag. Man kann diesen nicht mehr aus seinen Kopf bekommen und träumt sich in eine Welt in der man mit ihm oder ihr zusammen ist. Den Song schrieb ich in seiner ersten Form schon vor einigen Jahren, stellenweise war er sogar mal als Kooperation gedacht. Irgendwie war immer etwas dazwischen gekommen oder gewesen um ihn zu veröffentlichen. Ich selbst finde vielleicht ist es sogar ein Wink des Schicksals oder so, dass es gerade jetzt endlich mal zur Fertigstellung kam. Im Grunde ist es ja ein relativ zeitloser Song.
J.D.W.E.: Ist der Song sehr persönlich und vielleicht einer realen "Dark Queen" gewidmet?
Karsten Pietz: Der Song ist definitiv sehr persönlich. Nun ja, vielleicht … (grinst)
J.D.W.E.: Wie entsteht bei dir generell ein neuer Song? Was ist zuerst da, die Melodie oder der Text?
Karsten Pietz: Das ist im Grunde ganz unterschiedlich. Oft liegt zuerst der Text vor und dann entsteht Stück für Stück dazu das Instrumentale. Doch im Grunde kann beides mal vorkommen.
J.D.W.E.: Hast du bestimmte Rituale beim Song-Writing?
Karsten Pietz:z: Nein, Ideen können mir überall kommen. Doch, generell gehe ich das ganze mit den Jahren sehr entspannt und ruhig an, denn in der Ruhe liegt ja bekanntlich die Kraft! (lacht)
Bei uns ist respektvoller und freundschaftlicher Umgang mitunter an vorderster Stelle. Unpersönliches, Abgehobenes und unter ständigen Druck Musik machen, mag ich überhaupt nicht. Solche Leute sind bei mir nicht willkommen. Uns trifft man auch mal bei nem Kaffeekränzchen oder in einer Bar.
J.D.W.E.: Eine Single ist ja häufig ein Vorbote für etwas Größeres. Arbeitest du an einer EP oder einem Album?
Karsten Piez: Ich denke schon, genug Material ist auf jeden Fall da. Wann genau kann ich noch nicht sagen, sicher wird es noch einige Zeit dauern. In den letzten Jahren habe ich gelernt mit Ruhe an die Musik zu gehen. Auch wenn es manchmal schwer für mich war.
J.D.W.E.: Du hast mit Areal Kollen gemeinsam den Song "Can`t Sleep" aufgenommen. Bitte erzähl uns wie es zu dieser Kollaboration gekommen ist? Wie habt ihr euch kennengelernt?
Karsten Pietz: Areal und ich kennen uns schon einige Jahre, er ist ein großer Remix-Liebhaber. In den letzten Jahren haben wir so einige Remixe von uns gegenseitig gemacht. "Can’t Sleep" war in seiner ursprünglichen Form von einem seiner Projekte.
J.D.W.E.: Areal Kollen hat auch einen Remix zu deiner neuen Single beigesteuert. Wie gehst du bei der Wahl deiner Remix-Partner vor. Kommen sie auf dich zu oder fragst du sie an?
Karsten Pietz: Nun auch dies ist beides der Fall, oft geht es recht freundschaftlich zu. Ich selbst bin da sehr offen und lasse erst mal machen, um mich dann überraschen zu lassen. Das liegt wohl auch daran das ich einen unterschiedlichen Musikgeschmack besitze.
J.D.W.E.: Gibt es einen bestimmten Künstler, wo du sagen würdest, dass du absolut gerne mal eine Remix-Version von einem Song von dir haben möchtest?
Karsten Pietz: Haha, ja sicher wäre jeder meiner eigenen Lieblingskünstler für mich das größte Highlight darin.
J.D.W.E.: Und andersrum.. Von welcher Band würdest du gerne mal einen Song remixen? Dein WUMPSCUT-Remix ist mehr als gelungen. Gibt es Pläne für weitere Remixe?
Karsten Pietz: Nun ich habe mit SILENCE: DEATH schon vier Remixe für Rudy gemacht und die letzten Jahre viele weitere für andere Musiker. In diesem Jahr werde ich noch einen machen und danach eine kleine Auszeit davon nehmen. Und mich endlich wieder mehr nur den eingenen Songs widmen.
J.D.W.E.: Kommen wir nun zu einem anderen Thema und werden etwas persönlicher. Wie hast du in die Musikszene gefunden? Was waren deine ersten Schritte?
Karsten Pietz: Nach wie vor ist mein Lieblingsinstrument das Schlagzeug spielen. Ich bin auf dem Land groß geworden, es war also im Grunde damals schwierig Menschen zu finden die gleiche Musik mögen. Aus Zufall stolperte ich im Radio und bei MTV-Sendungen die spät nachts liefen über Bands und Musiker, die mir fast alle heut noch gefallen. Hier kam mehr und mehr der Wunsch auf einmal Schlagzeug in einer Band zu spielen, so spielte ich mit Fingern auf Tischen und wo auch immer die Takte meiner Lieblingskünstler nach. Als ich durch glücklichen Zufall und Leid anderer eins bekam, ging es richtig los. (lacht laut) Ich spielte oft Stunden lang die Lieder meiner Lieblingsbands nach.
Doch nach und nach wuchs auch da wieder der Wunsch, in einer Band zu spielen. Leider war es auch damals schon schwierig gute und zuverlässige Musiker zu finden. Internet war damals noch nicht so präsent. So kaufte ich mir ein Keyboard und fing an zu Schlagzeugaufnahmen erste weitere Instrumententeile hinzu zu spielen. Nun der Rest ist dann bekannter, ich gründete nach einer Weile HAMMERSCHLAG und machte mein eigenes Ding. Und so kann man bei HAMMERSCHLAG einfach auch meine ganze musikalische Entwicklung verfolgen.
J.D.W.E.: Welche Bands haben dich dabei am meisten beeinflusst?
Karsten Pietz: Ich denke meine Einflüsse hört man im Großen und Ganzen aus meinen Liedern heraus.
J.D.W.E.: Wie sieht dein Leben neben der Musik aus?
Karsten Pietz: : Na na, jetzt wird’s hier aber wirklich persönlich! Selbst bin ich ein ruhiger Mensch, der künstlerische Sachen und Musik sehr liebt und lebt. Ich gehe des weiteren einen handwerklichen Beruf nach und bin Vater.
J.D.W.E.: Wenn du auf eine Reise einen USB-Stick mit nur Platz für drei Alben mitnehmen könntest. Welche würdest du draufpacken?
Karsten Piez:
- Rammstein "Mutter"
- Marilyn Manson "Antichrist Superstar"
- BlutEngel "Seelenschmerz"
J.D.W.E.: Wie werden die nächsten drei Monate bei dir aussehen?
Karsten Pietz: Das kann ich noch nicht sagen, die letzten Jahre waren für mich sehr aufreibend. Ich war regelrecht Ende letzten Jahres in mir ausgebrannt. Mit den vergangenen Monaten habe ich gelernt wieder nach vorne zu sehen.
J.D.W.E.: Planst du in Zukunft auch mal ein Video zu drehen?
Karsten Pietz: Erst mal nicht, es sei den jemand kommt mit ner coolen Idee auf mich zu.
J.D.W.E.: Und kannst du uns abschließend auch noch verraten, wie es bei HAMMERSCHLAG weitergehen wird?
Karsten Pietz: Nun ja, soviel will ich da noch gar nicht so verraten. Wir arbeiten seit längerer Zeit an neuen Songs. Die Proben wir so oft wie es geht auf und ab. Eines kann ich verraten, es wird verdammt rockig werden.
J.D.W.E.: Ich bedanke mich vielmals für deine Antworten und deine Zeit ;)
Karsten Piez: Lieben Dank, ich danke dir auch für dieses Interview ;-)
Interview: Manuela Ausserhofer
Fotos der Tänzerin: by KOBOLDfoto, Model Una Shamaa - Tanz, Feuer und Licht
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